Demenz ist eine komplexe und schwierige Erkrankung, von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind. Sie führt zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und Kommunikationsschwierigkeiten, je weiter sie fortschreitet.
Demenzkranke können ihr Kurzzeitgedächtnis verlieren und in ihrer Vergangenheit „feststecken“, was die Pflege sehr schwierig macht.
Wenn es um die Pflege von Demenzkranken geht, ist eines der meistdiskutierten Themen die Frage, ob es akzeptabel ist, Menschen mit dieser Krankheit anzulügen.
Das Argument gegen Lügen
Ethische Ansätze für die Pflege von Menschen mit Demenz werden oft zwischen moralischem Absolutismus und pragmatischer Ethik unterschieden. Moralabsolutisten sind der Meinung, dass Lügen immer falsch sind, während Pragmatiker Handlungen anhand ihres Nutzens und sozialen Vorteils bewerten.
Kritiker argumentieren, dass Lügen das Vertrauen untergraben und bei Menschen mit Demenz zu Gefühlen des Verrats führen können. Ihr weist auch darauf hin, dass Ehrlichkeit unerlässlich ist, um die Würde und den Respekt der Betroffenen zu wahren.
In manchen Fällen kann es mehr schaden als nützen, wenn Ihr einen Menschen mit Demenz über ein traumatisches Ereignis oder einen Verlust informiert.
Das Argument des Mitgefühls
Befürworter des therapeutischen Lügens argumentieren, dass es bei Menschen mit Demenz Stress und Unruhe verringern kann, indem es Trost und Beruhigung spendet.
In Situationen, in denen Ehrlichkeit für den Betroffenen zu viel ist, kann ein mitfühlender Ansatz notwendig sein. Ihr seid der Meinung, dass die Wahrheit angepasst werden sollte, um Trost zu spenden, insbesondere wenn die Realität übermächtig ist. Dazu könnte es gehören, die Antworten auf die emotionalen Bedürfnisse der Person zuzuschneiden und ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Bei der Entscheidung, ob Ihr einen Demenzkranken anlügen sollt, ist es wichtig, seine individuellen Bedürfnisse und seine Situation sorgfältig zu prüfen und dabei Faktoren zu berücksichtigen, die sein Wohlbefinden und seine emotionale Stabilität beeinflussen können.
Bei der Betreuung von Menschen mit Demenz müssen Pflegekräfte ihr Handeln sorgfältig abwägen und Mitgefühl und Empathie als Leitprinzipien einsetzen, um eine unterstützende und verständnisvolle Reaktion zu gewährleisten, die auf die individuelle Situation jedes Einzelnen zugeschnitten ist.